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Stephan Michalik

Pflichten eines Franchisegebers: Ein umfassender Überblick

Franchise ist eine symbiotische Geschäftsbeziehung, bei der der Franchisegeber und der Franchisenehmer gemeinsam am Erfolg des Geschäftsmodells arbeiten. Während der Franchisenehmer von einem bewährten Geschäftsmodell profitiert und die Marke nutzt, hat der Franchisegeber eine Reihe von Verpflichtungen, die sicherstellen sollen, dass das gesamte Franchise-Netzwerk erfolgreich ist. Diese Verpflichtungen gehen über die bloße Bereitstellung eines Geschäftsmodells hinaus und umfassen Schulungen, Unterstützung und den Schutz der Marke.

1. Bereitstellung eines bewährten Geschäftsmodells

Die erste und wichtigste Pflicht des Franchisegebers ist es, ein erfolgreiches, erprobtes Geschäftsmodell bereitzustellen. Das bedeutet, dass das Geschäftskonzept bereits am Markt getestet und optimiert wurde, bevor es an Franchisenehmer weitergegeben wird. Der Franchisegeber muss sicherstellen, dass das Modell skalierbar und in verschiedenen Märkten anwendbar ist. Nur so kann der Franchisenehmer mit einem soliden Fundament arbeiten.

Ein schlechtes oder unausgereiftes Geschäftsmodell würde nicht nur das Risiko für den Franchisenehmer erhöhen, sondern auch dem Ruf der Marke insgesamt schaden. Der Franchisegeber hat daher die Pflicht, kontinuierlich an der Verbesserung seines Modells zu arbeiten und Innovationen voranzutreiben, die den zukünftigen Erfolg des Netzwerks sichern.
 

2. Markenschutz und Markenpflege

Der Schutz und die Pflege der Marke sind zentrale Pflichten des Franchisegebers. Eine starke Marke ist ein wertvolles Gut, das das Vertrauen der Kunden gewinnt und für Franchisenehmer entscheidend ist, um erfolgreich zu sein. Der Franchisegeber muss sicherstellen, dass alle Franchisenehmer die Markenrichtlinien strikt einhalten und die Marke in ihrem gesamten Netzwerk einheitlich repräsentiert wird.

Dazu gehört auch der rechtliche Schutz der Marke. Der Franchisegeber muss die notwendigen rechtlichen Schritte unternehmen, um seine Marke zu schützen, beispielsweise durch Markenregistrierung und den Schutz vor Markenpiraterie. Zudem muss er dafür sorgen, dass die Marke kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt wird, um ihre Relevanz und ihren Wert auf dem Markt zu erhalten.
 

3. Schulung und Weiterbildung

Eine weitere wichtige Verpflichtung des Franchisegebers besteht darin, umfassende Schulungen für neue Franchisenehmer anzubieten. Diese Schulungen umfassen oft nicht nur technische Aspekte wie die Bedienung von Geräten oder die Herstellung von Produkten, sondern auch Management, Kundenservice und betriebswirtschaftliche Fähigkeiten.

Neben der Anfangsschulung ist es ebenso wichtig, dass der Franchisegeber kontinuierliche Weiterbildungsangebote bereitstellt. Die Marktbedingungen ändern sich ständig, und Franchisenehmer müssen in der Lage sein, auf neue Herausforderungen wie veränderte Kundenbedürfnisse oder technologische Entwicklungen zu reagieren. Der Franchisegeber hat daher die Pflicht, seine Franchisenehmer auf dem neuesten Stand zu halten und sie regelmäßig über neue Entwicklungen zu informieren.

 

4. Unterstützung bei der Standortsuche und -entwicklung

Die Auswahl des richtigen Standorts ist für den Erfolg eines Franchisebetriebs von entscheidender Bedeutung. Der Franchisegeber hat die Pflicht, seinen Franchisenehmern bei der Suche nach einem geeigneten Standort zu helfen und sie bei der Standortentwicklung zu unterstützen. Dies kann die Durchführung von Standortanalysen umfassen, die auf demografischen und wirtschaftlichen Daten basieren, sowie die Beratung bei Mietverträgen und baulichen Anforderungen.

Darüber hinaus müssen Franchisegeber oft Vorgaben für das Design und die Ausstattung des Geschäftsstandorts machen, um sicherzustellen, dass das Erscheinungsbild und die Kundenwahrnehmung der Marke einheitlich bleiben. Hierbei ist es die Aufgabe des Franchisegebers, klare Richtlinien bereitzustellen und gegebenenfalls auch direkte Unterstützung bei der Ladenbauplanung zu bieten.
 

5. Marketing und Werbemaßnahmen

Der Franchisegeber ist dafür verantwortlich, überregionale und teilweise auch lokale Marketingmaßnahmen zu koordinieren, von denen alle Franchisenehmer profitieren. Dies kann nationale Werbekampagnen, Online-Marketingstrategien oder Promotions umfassen, die den Bekanntheitsgrad der Marke erhöhen und neue Kunden anziehen.

Neben den übergreifenden Marketingaktivitäten muss der Franchisegeber auch sicherstellen, dass die Franchisenehmer die nötigen Ressourcen und Schulungen erhalten, um lokale Marketingstrategien umzusetzen. Ein klarer Vorteil für Franchisenehmer ist es, auf eine bereits ausgearbeitete Marketingstrategie zugreifen zu können, anstatt diese selbst entwickeln zu müssen. Der Franchisegeber trägt die Verantwortung, diese Strategien zu entwickeln und zu optimieren.
 

6. Laufende betriebliche Unterstützung

Auch nach der Eröffnung des Franchisebetriebs ist der Franchisegeber verpflichtet, kontinuierliche betriebliche Unterstützung zu leisten. Diese Unterstützung kann sich auf verschiedene Aspekte des täglichen Geschäftsbetriebs erstrecken, von der Personalführung über Lagerverwaltung bis hin zu IT-Lösungen.

Franchisegeber bieten oft Hotline-Dienste oder spezielle Berater an, die Franchisenehmer bei Problemen oder Herausforderungen unterstützen. Die regelmäßige Überprüfung der Geschäftsprozesse und gegebenenfalls die Anpassung von Richtlinien oder Abläufen sind ebenfalls Teil der operativen Unterstützung, die der Franchisegeber leisten muss, um den langfristigen Erfolg des Franchisenehmers sicherzustellen.
 

7. Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen

Der Franchisegeber muss sicherstellen, dass alle rechtlichen Bestimmungen und Vorschriften eingehalten werden, sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene. Dazu gehört, dass er seine Franchisenehmer über alle relevanten rechtlichen Verpflichtungen informiert und sie bei der Einhaltung dieser Vorschriften unterstützt.

Franchisegeber müssen beispielsweise sicherstellen, dass alle notwendigen Genehmigungen vorliegen, dass Arbeitsrechts- und Steueranforderungen erfüllt werden und dass alle Sicherheits- und Hygienebestimmungen eingehalten werden. Diese Verpflichtung minimiert nicht nur das rechtliche Risiko für den Franchisegeber selbst, sondern schützt auch die Franchisenehmer vor rechtlichen Problemen, die den Betrieb ihres Geschäfts gefährden könnten.

 

Fazit: Verantwortung und Unterstützung für den gemeinsamen Erfolg

Die Pflichten eines Franchisegebers sind vielfältig und gehen weit über die bloße Bereitstellung eines Geschäftsmodells hinaus. Sie umfassen den Schutz und die Pflege der Marke, umfassende Schulungs- und Weiterbildungsprogramme, Unterstützung bei der Standortwahl, die Entwicklung und Durchführung von Marketingmaßnahmen sowie die laufende betriebliche Unterstützung. Zudem ist der Franchisegeber dafür verantwortlich, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden und die Franchisenehmer die besten Voraussetzungen für ihren Erfolg haben.

Die Erfüllung dieser Pflichten trägt maßgeblich zum Erfolg des gesamten Franchise-Netzwerks bei und ist entscheidend, um das Vertrauen der Franchisenehmer zu gewinnen und zu erhalten. Ein Franchisegeber, der seine Pflichten ernst nimmt, legt den Grundstein für eine langfristige und erfolgreiche Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren.

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