HINWEIS DER REDAKTION:

In Deutschland gibt es derzeit wahrscheinlich keine neutrale Gründungs- und Franchisenehmerberatung. Die bekannten und werbeaktiven Beratungen und Berater, die dies (durchaus seriös) anbieten, vertreten in aller Regel eine Handvoll von Franchisegeber und sind mehr Teil von deren Franchisevertrieb als im Sinne der potentiellen Franchisenehmer beratend aktiv. Einzig die in der Branche aktiven Finanzierungsberater sind transparent aufgestellt. Ihre Klienten sind von Franchisegebern ausgewählte Gründer, die künftig Franchisenehmer des Franchisesystems werden sollen und bei dem Finanzierungvorhaben Unterstützung nachfragen.

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Als an Franchisegebern interessierter Gründer können Sie unter den Beratern die Spreu leicht vom Weizen trennen. Lassen Sie sich von den Beratern einfach schriftlich bestätigen, dass diese keinerlei Zuwendungen, Provisionen und/oder Gelder von den Franchisegebern erhalten, die sie Ihnen für Ihr Franchise- und/oder Gründungsvorhaben vorschlagen. Fairerweise muss an dieser Stelle Erwähnung finden, dass die vermittelten Franchisegeber für gründende Unternehmer per se weder besser noch schlechter sind. Sie müssen als Gründer nur wissen, dass sie in Bezug auf die Auswahl der Franchisegeber und der Chancendarstellung nicht neutral und ohne Eigeninteresse des Beratenden unterstützt werden.

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​Dies alles vorangestellt, werden Sie in diesem Artikel erfahren, welche Rolle und welchen Nutzen eine Franchisenehmer- und Gründungsberatung, die verschiedenen Beratungsangebote und wichtige Auswahlkriterien für die richtige Franchise-Beratung innehaben.

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1. Die Rolle der Gründungs- und Franchisenehmerberatung

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Was ist Franchisenehmer- bzw. Gründungsberatung?

Die Beratung von angehenden Franchisenehmern unterstützt bei allen Fragen rund um die Auswahl des Franchisegebers, der Standortsuche und -bewertung, der Unternehmensplanung und die Finanzierung des Gründungsvorhabens.

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Oftmals wird fälschlicherweise angenommen, dass Franchisenehmerberater fundierte Kenntnisse zum Thema Franchise und Franchiseberatung mitbringen müssen. Dem ist nicht so. Als Franchisenehmer müssen Sie weniger Franchise und die spezifische Expansionsform erklärt bekommen. Sie benötigen vielmehr eine realistische Einschätzung, ob das Angebot des Franchisegebers in Ihrer Situation und mit Ihren Möglichkeiten, eine gute bis starke Chance und einen vernünftigen Mehrwert bringt.

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Franchisenehmerberater helfen vor allem dabei, zu prüfen, ob die von Ihnen ausgewählten Franchise-Systeme „passen“, den regionalen Markt und Standort, an dem Sie ihren ersten Betrieb aufbauen wollen zu analysieren sowie den breiten Rahmen der Betriebswirtschaft inkl. Finanzierung des Vorhabens zu klären.

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Sollte der Franchisenehmerberater zudem anbieten unter den mehr als 1.000 Franchisegebern in Deutschland und den mehreren 10.000 den für Sie richtigen weltweit auszusuchen ist Skepsis geboten. Lassen Sie sich, wie oben beschrieben, schriftlich von ihm bestätigen, dass er von den von ihm empfohlenen Franchisegebern keinerlei finanzielle Zuwendungen bekommt. Dabei geht es nicht darum, eine Kooperation mit Franchisegebern seitens des Franchisenehmerberaters schlecht zu machen oder gar davor zu warnen. Kritisch wird es erst, wenn der oder die Beratende vorgibt, eine Franchiseberatung anzubieten und nicht darüber aufklärt, dass er mehrere Interessen vertritt.

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Eine professionelle Franchisenehmerberatung springt immer nur in die Beratungs- und Unterstützungslücken, die der Franchisegeber lässt, ein. Normalerweise beschränkt sich dies auf unmittelbare kaufmännische Fragestellungen und Herausforderungen in der Gründungs- und Startphase. Im Anschluss an diese, erleben Franchisenehmer genau die gleichen Herausforderungen wie alle Unternehmer. Es wird daher oftmals Sinn ergeben vom breit aufgestellten, franchiseerfahrenen Gründungsberater zum Spezialisten in dem konkreten Potentialfeld, in der der Franchisenehmer Hilfe benötigt, zu wechseln.

 

Wer profitiert von Franchisenehmerberatung?

Sowohl zukünftige Franchisenehmer als auch Franchisegeber können von einer professionellen Franchisenehmerberatung profitieren. Während die Beratung für Franchisenehmer dabei hilft, das angebotene Franchise-Modell zu bewerten, sich auf die Selbstständigkeit vorzubereiten und das Gründungsvorhaben bestmöglich abzubilden, kann sie für Franchisegeber nützlich sein, um die Franchisezentrale zu entlasten, eine höhere Erfolgsquote bei der Partnerakquisition zu realisieren sowie insb. kaufmännisch besser aufgestellte Franchisenehmer im eigenen Franchisesystem zu verankern. Synergien können allerdings nur entstehen, wenn sich die Franchisenehmerberater mit den Mitarbeitern des Franchisegebers abstimmen und beide den werdenden Franchisenehmer im Sinne des Franchisesystems (Nehmer und Geber) beraten und unterstützen.

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2. Nutzen und Vorteile der Franchisenehmerberatung

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Marktanalyse und Geschäftsmodellprüfung

Ein wichtiger Bestandteil der Franchisenehmerberatung ist die Marktanalyse. Franchisenehmerberater sollten angehende Franchisenehmer dabei unterstützen, die Attraktivität des jeweiligen Marktes im Allgemeinen und die des möglichen Standorts im speziellen zu bewerten. Gleichzeitig sollte der Franchisenehmerberater das Geschäftsmodell des Franchisegebers prüfen und so helfen zu bewerten, ob es den Anforderungen des von ihm beratenden Franchisenehmers entsprechen kann. Wichtig ist auch zu bewerten, ob die gebotene Franchisechance zu den finanziellen und persönlichen Möglichkeiten des Franchisenehmers passt und ob es den Einkommens- und Entwicklungserwartungen dauerhaft entsprechen kann.

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Kosteneffizienz und Finanzplanung

Eine professionelle Beratung kann auch dazu beitragen, unnötige Kosten zu vermeiden und die Finanzplanung zu optimieren. Franchisenehmerberater analysieren die finanziellen Anforderungen der vom Franchisegeber gebotenen Chance und helfen, die benötigten Investitionen und potenziellen Gewinne realistisch einzuschätzen. Sie unterstützen oft auch bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, wie z. B. Bankdarlehen oder Förderprogrammen für Existenzgründer.